Claudia Piepenbrock
Die letzte große Skulptur und Installation „SIGNATURE: Principles of Negative Space“ entstand auf dem ehemaligen Zechengelände Fürst-Leopold in Dorsten. Die Arbeit basiert auf einer weitestgehend abstrakten Kartografie von Objekten und Sachverhalten, die Andeutungen aktueller Medienbilder aus Fadenkreuzen und Gebietskartografie zeigt. Der rhythmisierte Raum fungiert dabei als Verbildlichung ortsspezifischer Qualitäten und Zustände, wodurch die physischen territorialen Einschreibungen, Markierungen und Vertiefungen des Geländes den Fokus auf sichtbare Resonanzen des Vergangenen und Gegenwärtigen legen. Konzentrisch um die historischen Schächte angeordnet, verweisen 50 gepflanzte Bäume auf die ausstrahlende Kraft dieser Pole und verlassen im Verlauf der Krümmung ihrer Pflanzreihe das Gelände zum öffentlichen Raum. Durch das Ablaufen dieser längeren alleeförmigen Ringlinien werden Überschneidungen, Verbindungen und Grenzen unterschiedlicher Zonen nachvollziehbar.
Als Prägung auf dem Gelände markiert die stählerne Kreuzform der Skulptur eine Einschreibung in die Erde. Die in den Boden eingelassene Form ist über vier Gänge begehbar, sodass sie in Länge und Breite durchschritten werden kann. Vom Zentrum aus kippen die Wände in unterschiedlichen Winkeln nach oben auseinander, ragen durchs Erdreich und über das Bodenniveau heraus, die Seitenwände bieten geschlossene und durchlässige Blickachsen, der Umraum wird zum realen Gegenüber.
Es bleibt ein wiederkehrender Zustand der Neuorientierung zwischen radial angeordneten Klimabäumen, sichtbaren Resonanzen, Notfallpumpen und Ewigkeitsaufgaben, territorialen Ausdehnungen, aufgebrochenen Grenzen, Schächten und Gräben.
Signature: Principles of Negative Space, 2022
12 m x 8m x 1,7m
Cortenstahl
50 Bäume
