Claudia Piepenbrock
Die mehrteilige Arbeit „Sprechöse“ besteht aus zwei rot-weißen Stahlobjekten, die einerseits im Zentrum angelehnt an die Kunsthalle Weseke und andererseits auf einem Feld an der Bundesstraße vor dem Ort platziert sind. Über dem zentralen Schaufenster der Kunsthalle ist eine Neonschriftarbeit montiert, die aus dem zweimal hintereinander gesetzten Wort „ungesagt“ besteht, wobei die Silbe „un“ in beiden Worten in regelmäßigen, längeren Intervallen ein- und ausgeschaltet wird. Dabei ergeben sich vier verschiedene Kombinationen: ungesagt ungesagt - ungesagt gesagt - gesagt gesagt - gesagt ungesagt. Die abwechselnd aufleuchtenden Buchstaben beschreiben eine Schwierigkeit, die sich mit Sprache als Wiedergabe und Aufnahme von öffentlichen wie privaten Äußerungen beschäftigt. Das Szenario wechselt deutlich beim Einbruch der Dunkelheit, wenn der ganze Vorplatz der Kunsthalle in Rotlicht erscheint. Demgegenüber wirken die rot-weißen Skulpturen wie Stimmwerkzeuge, um Klänge zusammenspielen zu lassen, sie einzustellen und zu erkennen. Umgedreht an der Fassade und nach oben geöffnet auf dem Feld, stehen sie für das Aufnehmen und Abgeben von Schwingungen und Resonanzen.